Guatemala - eines der Trendländer, das aktuell auf Instagram und co. mit am meisten gehyped wird. Das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas grenzt nicht nur gleich an zwei Ozeane, den Pazifik und Atlantik, sondern ist auch eines der vulkanisch aktivsten Länder der Erde.
Doch diesmal haben wir uns auf unserer Reise nicht allein auf ein Land konzentriert, sondern zusätzlich auch noch Zeit auf der Yucatán Halbinsel in Mexiko verbracht.
Warum wir diese beiden Länder miteinander kombiniert haben, erzähle ich im folgenden. Darüber hinaus gebe ich euch hilfreiche Informationen zu folgenden Themen:
- Routenplanung
- Highlights
- Tagesplanung
- Wissenswertes
- Unterkunftsempfehlungen
- Essensempfehlungen
- Fotoeindrücke
Zunächst stellt sich bei einer Reise nach Mittelamerika die Frage, welche der sehenswerten Länder man bereisen sollte und welche man gut miteinander verknüpfen kann.
Wir hatten uns für eine Reise nach Guatemala entschieden. Warum Guatemala? Das dürfte bei der Auflistung der Highlights, die das Land zu bieten hat, relativ schnell deutlich werden.
Da es allerdings nicht sonderlich viele gute Flüge von Deutschland nach Guatemala gibt, fiel unsere Wahl relativ schnell auch auf Mexiko als zweites Land. Mexiko, mit den zwei großen internationalen Flughäfen allein auf der Yucatán Halbinsel - in Cancún und neuerdings auch in Tulum - ist grundsätzlich von Deutschland/Europa am einfachsten zu erreichen.
Den Großteil unserer Reise widmeten wir dennoch Guatemala und verbrachten am Ende nur noch ein paar Tage in Tulum zur Entspannung.
Nachdem wir gegen Nachmittag in Cancún gelandet waren, verbrachten wir hier lediglich eine Nacht.
Schon am nächsten Morgen flogen wir weiter nach Guatemala City und von dort weiter nach Flores. In Flores blieben wir für 2 Tage.
Von Flores ging es dann mit dem Auto in 8-9 Stunden nach Lanquín, wo wir ebenfalls 2 Tage verbrachten.
Nach unserem Aufenthalt in Lanquín stand uns noch einmal eine lange Autofahrt bevor, diesmal zum Lake Atitlán, an dem wir 3 Tage eingeplant hatten.
Die anschließende Fahrt vom See bis nach Antigua dauerte nicht ganz so lange und nach 3-4 Stunden erreichten wir die ehemalige Hauptstadt.
Nach einem Tag hier, hatten wir eine 2-Tages Wanderung zum Acatenango Vulkan geplant. Nach der Wanderung hatten wir dann noch einmal einen vollen Tag in Antigua, bevor wir zurück nach Cancún flogen.
Vom Flughafen in Cancún fuhren wir direkt nach Tulum, wo wir in Summe noch einmal 6 Tage verbrachten, wobei wir einen dieser Tage für einen Tagestrip zu Chichén Itzá nutzten.
Guatemala:
Petén
Petén ist die nördlichste und größte Region Guatemalas. Sie umfasst nahezu ein Drittel der Fläche des Landes.
Die Region gilt als Ursprungsregion der Mayas, besteht zu großen Teilen aus Regenwald und ist entsprechend dünn besiedelt. Im Norden und Osten grenzt die Region an Mexiko und Belize, weshalb viele Touristen mit dem Bus von dort nach Guatemala einreisen. Man kann aber auch, wie wir, von Guatemala City mit dem Flugzeug zum kleinen Flughafen in Flores fliegen. Die Region hat viele Highlights zu bieten:
Tikal
Das bekannteste Highlight Peténs ist sicherlich Tikal.
Tikal ist eine alte Maya Stadt inmitten des Regenwaldes von Petén, die zu den größten Städten der Maya zählte und außerdem am besten erforscht ist.
Die ersten Siedlungsspuren stammen schon aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.
Heute findet man auf dem Gelände zahlreiche von Archäologen ausgegrabene Tempelpyramiden, deren Baustil für die Maya typisch ist.
Das gesamte Gebiet von Tikal umfasst über 60 km² und tausende von Gebäuden sind bis heute noch nicht ausgegraben.
Im Rahmen der Tour besichtigt man den Hauptplatz mit Tempel I und II, welche über 40m in die Höhe ragen, mehrere Ballspielplätze, sowie die Tempel III-V.
Tempel IV ist der höchste und kann, wie auch ein paar andere Tempel, bestiegen werden. Von hier oben hat man einen fantastischen Ausblick und der Blick ist dem ein oder anderen evtl. aus dem Film Star Wars IV bekannt.
Tempel V ist der älteste.
Eine Tour zu Tikal kann man über das Hotel buchen, oder auf klassischen Buchungsseiten wie getyourguide.
Eine private Tour kostet ca. 90€ pP, aber dafür hat man einen eigenen Guide, der auf dem ca. 4 stündigen Rundweg unglaublich viel über Tikal und die Geschichte erzählen kann.
Neben den ausgegrabenen Tempelanlagen und den noch vergrabenen Hügeln, kann man auf dem Gelände auch unterschiedliche Tiere im Dschungel antreffen - von Tukanen, über Nasenbären bis hin zu Jaguaren, wenn man ganz viel Glück hat.
Flores
Auch die Stadt Flores selbst kann man bei einem Trip nach Petén besichtigen.
Entweder, man erreicht Petén von Belize oder Mexiko per Bus oder Auto und schlägt sein Lager in oder um Flores auf, oder man fliegt die Stadt direkt über den eigenen Flughafen an.
Bei einem Spaziergang durch Flores stechen die bunten Häuser der kleinen Inselstadt und die netten kleinen Straßen direkt ins Auge.
Die Hauptstadt der Region Petén liegt auf der Insel San Andrés auf dem Petén Itzá See und so kann man bei einem Besuch der Stadt auch einen kleinen Bootstrip unternehmen.
Hier finden sich überall um die Insel herum kleine Boote, deren Fahrer halbstündige oder längere Fahrten über den See anbieten.
Der Petén Itzá See ist mit knapp 100km² der drittgrößte See des Landes und im Rahmen der Fahrt kommt man an kleinen Inseln sowie der gegenüberliegenden grünen Uferfront vorbei.
Das Wasser ist hier stellenweise sehr klar und das Grün der pflanzenbewachsenen Küste spiegelt sich hier sehr schön.
In der Mitte der Stadt Flores findet sich ein Platz, bei dem übrigens sehr leckere Tostadas an einem nicht besonders hygienisch wirkenden kleinen Stand verkauft werden - Tacos los Peches ist aber ein echter Geheimtipp.
Außerdem kann man in den vielen kleinen Straßen der Insel zahlreiche weitere nette Cafés und Restaurants finden.
Weiteres
In erster Linie ist die Region Petén natürlich für die Ruinenstadt Tikal bekannt. Viele Touristen kommen hierher, um Tikal zu besuchen und fahren dann weiter. Auch wir verbrachten deshalb 2 Tage in Petén.
Natürlich kann man aber auch deutlich länger in der Region bleiben und noch viel tiefer in die Geschichte der Maya eintauchen. Hier finden sich noch eine Reihe weiterer alter Maya Städte und Tempelanlagen wie bspw. Yaxha, Uaxactún oder El Mirador - als die größte Maya-Metropole überhaupt. Diese Ruinen sind allerdings bei weitem nicht so gut erforscht wie Tikal und liegen teilweise tief im Regenwald versteckt, sodass man sie nur über mehrtägige Wanderungen durch den Dschungel oder einen Helikopterflug erreichen kann.
Semuc Champey
Auch Semuc Champey ist ein beliebtes Highlight in Guatemala.
Übersetzt bedeutet es "dort, wo das Wasser verschwindet".
Das Naturschutzgebiet liegt in der Region Alta Verapaz nahe der Stadt Lanquín, weshalb diese in aller Regel als Basis für einen Trip in das Naturschutzgebiet dient.
Wer Semuc Champey besichtigen möchte, der muss zwangsläufig 1-2 längere Fahrten mit dem Shuttle auf sich nehmen.
Das Naturschutzgebiet liegt sehr zentral im Land und so ist ein längerer Fahrttag dorthin und auch wieder weg, egal ob aus dem Norden von Flores oder aus dem Süden von Antigua/Lake Atitlan, unumgänglich.
Semuc Champey besteht aus grün bewachsenen Bergen und Schluchten und das besondere Highlight sind die türkisgrünen Wasserbecken, die vom Fluss Río Cahabón gespeist werden.
Tagestouren hier beinhalten in aller Regel eine kurze Wanderung zu einem Aussichtspunkt, das Baden in den Wasserbecken und auch eine Führung in unterirdische Höhlen.
Vor einem Ausflug zu dorthin kann es außerdem sinnvoll sein, das Wetter vorab abzuchecken. Da es in der Region auch zu starken Regenfällen kommen kann und der Park in den schlimmsten Fällen sogar für Besucher gesperrt wird, kann man sich die lange Fahrt hierhin sparen, wenn die Wetteraussichten zu schlecht sind.
Lago de Atitlán
Auch die Region um den Lago de Atitlán ist definitiv eine Reise wert.
Atitlán-See
Der zweitgrößte See des Landes, der Atitlán See, liegt in der Region Sololá und beherbergt eine große Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren.
Der See hat eine Größe von 130km², liegt gut 1500m über dem Meeresspiegel und ist umgeben von drei Vulkanen - dem Tolimán, Atitlán und dem San Pedro.
Ein Großteil der Anwohner rund um den See besteht aus Indigenen (Mayas), die unterschiedliche handwerkliche Tätigkeiten ausüben und traditionelle Gewänder tragen.
Die Wassertemperatur beträgt durchschnittlich im Jahr ca. 20°C und so eignet sich der See bei gutem Wetter ausgezeichnet zum Baden. Die Außentemperatur liegt ganzjährig zwischen 25 und 30°C und Niederschlag ist hier eher selten, höchstens mal vereinzelte Gewitter.
Das Wasser ist kristallklar und die umliegenden Berge und Vulkane runden das Gesamtbild ab.
Der See liegt in einem Krater, der mutmaßlich vor ca. 84.000 durch die Explosion eines Supervulkans entstanden ist.
Heute steuern Boote (Lanchas) die um den See verteilten Orte an.
Während der See morgens noch recht ruhig ist, wird es mit zunehmender Tagesdauer windiger und ab mittags können die hohen Wellen schon zu einer sehr schaukeligen Fahrt beitragen.
Panajachel
Der größte Ort am See und oft Ausgangs- oder Ankunftspunkt bei der An- und Abreise aus und zu anderen Teilen des Landes, ist Panajachel.
Hier gibt es auch zahlreiche Unterkunftsoptionen und auch wir hatten hier unsere Unterkunft gebucht.
Die Stadt mit ca. 11.000 Einwohnern war vor vielen Jahren Schauplatz der letzten Schlacht der hier beheimateten präkolumbischen Maya Siedlung gegen die spanischen Eroberer.
Heute lebt die Stadt, wie auch die gesamte Region, in erster Linie vom Tourismus und gilt als wichtiges Handelszentrum am See.
In Panajachel findet man entsprechend zahlreiche Restaurants, eine belebte Einkaufsstraße und Bars und Clubs, in denen die vielen jungen Touristen abends ausgehen können.
Etwas außerhalb der Stadt hat man außerdem die Möglichkeit, im Reserva Natural Atitlán an einer Zip-Line über den Dschungel zu schweben, viele einheimische Tiere und Pflanzen zu entdecken und an Wasserfällen entlang zu spazieren.
An der Seepromenade von Panajachel kann man außerdem den wunderschönen Sonnenuntergang genießen.
San Juan La Laguna
Um den See verstreut liegen viele kleine bunte Orte. Einer davon, den wir definitiv empfehlen können, ist San Juan La Laguna.
Von Panajachel erreicht man San Juan am besten mit dem Boot. Zwar kann man um den See herum und von Ort zu Ort auch mit Tuk-tuks fahren, bei einer Lancha-Fahrt direkt über den See spart man allerdings viel Zeit.
Eine Fahrt kostet hier umgerechnet ca. 3€ pP. Was man allerdings wissen muss, ist, dass es keinen klassischen Fahrplan gibt. Man besteigt das nächste Boot (Lancha genannt) und dann wartet der Fahrer, bis das Boot voll ist und sich die Fahrt lohnt. Das kann dazu führen, dass man als einer der ersten schon einmal 30-40 Minuten auf dem Boot wartet, bis es überhaupt losgeht.
Die weiteren Orte um den See ähneln sich in der Hinsicht, dass sie oft recht bunt sind, diverse handgefertigte Produkte erworben werden können und teilweise über Aussichtspunkte (miradores) verfügen.
In San Juan La Laguna gibt es viele kleine und nette Cafés, in denen man super frühstücken kann.
Die Straßen sind bunt - mit Wandmalereien oder über den Straßen hängenden bunten Schirmen oder Hüten.
Vom Stadtzentrum aus kann man mit dem Tuk-tuk in ein paar Minuten noch zum Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Mirador Kaqasiiwaan fahren.
Der Weg mit einigen Stufen schlängelt sich um den Berg herum und hinauf zur Aussichtsplattform, von der man einen großartigen Blick auf die unter einem liegende Stadt und den See genießen kann.
Wenn man dann nachmittags wieder über den See zurück in Richtung Panajachel fahren möchte, wird es wegen des Windes in der Regel eine recht unruhige Fahrt und diese dauert ca. 45 Minuten.
Weiteres
Auch am Lago de Atitlán gibt es natürlich noch viele weitere Highlights. Nicht umsonst halten sich viele hier auch mehrere Wochen auf und arbeiten von hier.
Zum einen gibt es hier natürlich noch weitere sehenswerte Orte, wie bspw. Santa Catarina Palopo (mit schönem Ortskern), San Marcos La Laguna (für Yoga-Retreats), Santiago (für Vogel-Beobachtungstouren) oder San Pedro La Laguna (für viele die Partydestination am See).
Von San Pedro oder San Juan La Laguna kann man außerdem die empfehlenswerte Sonnenaufgangstour zur Indian Nose unternehmen. Der Aufstieg dauert nur ca. eine halbe Stunde, startet allerdings schon sehr früh. Von hier oben hat man einen herausragenden Blick auf den unter einem liegenden See und die Vulkane im Hintergrund.
Um den See kann man außerdem an zahlreichen Orten an Handwerks- und Kochkursen teilnehmen, eine Spanisch-Schule besuchen oder auch ganz klassisch ein Kanu oder SUP mieten und auf den See rausfahren.
Zum Schwimmen eignet sich besonders das Ufer bei San Marcos und hier kann man auch von einer Klippe in den See springen.
Insgesamt gibt es hier derart viele Aktivitäten, dass es nicht verwunderlich ist, dass viele hier mehrere Wochen oder sogar Monate verbringen.
Antigua
Wer nach Guatemala reist, der sollte unbedingt auch etwas Zeit in Antigua Guatemala (deutsch Alt-Guatemala) einplanen. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war Antigua die Hauptstadt der spanischen Kolonien in Mittelamerika und zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe.
Die Stadt liegt nicht weit von der heutigen Hauptstadt Guatemala City entfernt und ist umgeben von mehreren Vulkanen, unter anderem dem Fuego, der auch heute noch aktiv ist und oft das Ziel von Wanderungen. Aber auch von der Stadt aus lassen sich bei klaren Sichtverhältnissen die regelmäßigen Ausbrüche des Fuego beobachten.
Die Straßen der Stadt selbst sind bereits ein Highlight - gesäumt von bunten Häuserreihen barocker Kolonialarchitektur. Hier finden sich zahlreiche gute Cafés mit Kaffee aus lokalem Anbau, Streetfood-Stände und Kirchen oder Kathedralen.
Zwischenzeitlich war die Stadt ein derart bedeutendes Handelszentrum, dass sie auf einer Ebene mit heutigen Metropolen wie Lima oder Mexiko-Stadt stand. Als Antigua aber gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch ein schweres Erdbeben völlig zerstört wurde, wurde die Hauptstadt Guatemalas in das heutige Guatemala Stadt verlagert.
Heutige Highlights der Stadt sind unter anderem der Parque Central, der Plaza Mayor und der für die Stadt charakteristische Arco de Santa Catalina.
Auch der Aussichtspunkt Cerro de la Cruz oder die zahlreichen Märkte sind einen Besuch wert. Zu bestimmten Jahreszeiten finden außerdem Feste statt. Als wir in Antigua waren, wurde bspw. La Quema del Diablo, die Teufelsverbrennung gefeiert - mit viel Feuerwerk.
Acatenango Vulkanwanderung
Für viele Reisenden und auch für uns - DAS Highlight einer Reise nach Guatemala war aber definitiv die Wanderung auf den Acatenango Vulkan.
Unterschiedliche Touranbieter bieten hier die in der Regel zweitägige Wanderungen auf den Acatenango Vulkan am Rande von Antigua an.
Wir hatten uns für den Acatenango Overnight Hike mit Lava Trails entschieden und waren rundum zufrieden. Alternativ haben wir auch gehört, dass die Touren mit OX Expeditions ebenfalls komfortabel und gut organisiert sind.
Unsere Tour startete gegen 7 Uhr an einem der Abholpunkte in der Stadt von Antigua. Von hier fuhren wir ca. eine Stunde zum Supply Center am Fuße des Acatenango Vulkans.
Hier gab es Frühstück, eine Einweisung und man konnte sich noch Ausrüstung ausleihen. Wir liehen uns bspw. gegen einen kleinen Aufpreis noch Wanderstöcke. Außerdem waren dicke Jacken oder Regencapes, Mützen, Handschuhe etc. standardmäßig enthalten und man konnte sich hier in einem Ankleideraum raussuchen, was man brauchte.
Bevor es losging wurde dann an jeden noch frisches Wasser ausgeteilt. Hier war die Empfehlung, ca. 4 Liter mitzunehmen. Einen Liter sollte man den Guides im Base Camp zum Kochen bereitstellen und der Rest war für den eigenen Gebrauch. Dieses Wasser, eine Box mit Lunch für den ersten Tag, sowie warme Klamotten etc. musste man dann selbst mit nach oben tragen.
Alternativ hätte man auch einen Porter bezahlen können, damit er einem den Rucksack zum Camp hinauf trägt.
Gegen 10 Uhr starteten wir dann mit der Wanderung.
Wir sollten bis zum Base Camp gut 1500 Höhenmeter auf nur gut 7 km Strecke zurücklegen. Das bedeutete, dass es durchgängig relativ steil bergauf ging.
Nach einer kurzen Lunchpause um die Mittagszeit, erreichten wir gegen 15 Uhr das Base Camp. Die Wanderung war schon recht anspruchsvoll gewesen. Die Höhe (das Camp lag auf ca. 3600m Höhe) machte uns weniger zu schaffen, als erwartet.
Nach einer Stunde Verschnaufpause hat man dann in der Regel die Möglichkeit, auf einem 3-4 stündigen Rundweg noch näher an den Krater des aktiven Fuego, bis zu dessen Fuß, zu wandern. Auch das soll ein einmaliges Erlebnis sein.
Leider war es bei unserer Ankunft im Camp derart bewölkt und nebelig, dass die Wanderung nicht lohnenswert gewesen wäre und sogar aufgrund der geminderten Sicht, insbesondere bei einem Rückweg im Dunkeln, etwas gefährlich.
Unsere Guides entschieden deshalb, dass dieser Teil leider ausfallen musste.
Stattdessen entspannten wir etwas in unserer Kabine, die Schlafplätze in Hochbetten für bis zu 12 Personen, in Einzel- oder Doppelbetten, bot.
Gegen Abend versammelten wir uns um ein Lagerfeuer, grillten Marshmallows und unsere Guides bereiteten das Abendessen vor.
In einer klaren Nacht hätte man die regelmäßigen Ausbrüche des Fuegos (alle 10-15 Minuten) von hier deutlich gesehen.
Aufgrund der dichten Wolken hatten wir den ungestörten Blick auf die rot aus dem Vulkan sprühende Lava und den sternenklaren Himmel leider nicht.
Da es aber derart windig war, riss die Wolkendecke gelegentlich auf und wenn das dann zufällig noch mit einer Eruption zusammenfiel, war es wirklich ein spektakulärer Anblick.
Nachdem man dann schlafen gegangen war, wurde man um 4 Uhr morgens von den Guides für die Sonnenaufgangswanderung geweckt.
Wer wollte, konnte hier in der Dunkelheit, mit Stirnlampe ausgestattet, auf den Gipfel des Acatenango Vulkans hinaufwandern.
Von hier würde man dann bei klaren Verhältnissen einen spektakulären Ausblick auf die über den Wolken aufgehende Sonne und den nun unter einem liegenden Fuego Vulkan haben.
Als wir aufwachten, war es leider noch unverändert nebelig und es regnete sogar leicht.
Von den 18 Leuten aus unserer Gruppe entschieden sich nur 5 dazu, den letzten Teil der Wanderung in Angriff zu nehmen und das nicht ohne Grund.
Auf dem Gipfel sollten es nur ca. -5°C sein, dazu der Regen und die von den Wolken verdeckte Sicht.
Außerdem musste man sich durch den tiefen Boden aus Vulkansand nach oben kämpfen. Man machte immer einen Schritt nach oben und rutschte in dem Sand wieder einen halben zurück.
Als wir am Gipfel ankamen, hatten wir dann doch Glück. Endlich riss die Wolkendecke auf und der Blick, der sich einem dann bot, war wirklich einmalig.
Unter uns lag die Wolkendecke und in der Ferne ging die Sonne rot auf und tauchte den Himmel in ein grelles orange.
Auch den regelmäßig ausbrechenden Vulkan Fuego konnte man von hier aus nun sehen.
An diesem Morgen genossen wir deshalb die spektakuläre Sicht auf den Vulkan, aus dessen Gipfel in regelmäßigen Abständen Rauch aufstieg.
Zurück im Camp, ging es nach einem kurzen Frühstück den Weg wieder hinab. Zunächst noch über der Wolkendecke, dann tauchten wir in den grünen Regenwald ein, bevor wir schließlich wieder den Ausgangspunkt unserer Wanderung erreichten.
Alles in allem war es ein atemberaubendes Erlebnis, das wir so schnell sicher nicht vergessen werden und wirklich jedem nur empfehlen können. Man benötigt allerdings schon eine gewisse Grundfitness, um mithalten zu können. Es werden zwar regelmäßige Pausen eingelegt, aber der steile Anstieg ist nicht ganz ohne.
Alternative Orte
Neben den genannten Orten, die man auf einer Reise nach Guatemala meiner Meinung nach unbedingt gesehen haben sollte, bietet auch dieses Land natürlich noch deutlich mehr.
In der Liste fehlt bspw. die Hauptstadt des Landes Guatemala City. In aller Regel wird man hier am Flughafen landen. Wir hatten uns gegen einen Aufenthalt in der Stadt entschieden, auch weil wir im Vorfeld gelesen hatten, dass die Stadt keine großen Highlights bereit hält und hier Kriminalität ein Thema wäre. Dennoch haben wir auf unserer Reise auch andere Meinungen von Reisenden gehört, die dort gewesen waren. Natürlich bietet die Stadt kulturell einiges, dazu eine Shoppingmeile, eine Altstadt und zahlreiche Märkte.
Auch der kleine Ort Chichicastenango mit seinem bekannten und riesigen Markt, kann in die Reiseroute eingebaut werden.
Eine Alternative zum Fuego Vulkan ist auch der Pacaya Vulkan in der Nähe von Antigua, der auch im Rahmen eines Tagestrips besichtigt werden kann.
Auch die Stadt Quetzaltenango (kurz Xela), umgeben von weiteren Vulkanen, ist ein alternatives Reiseziel, ebenso wie die kleine Stadt Rio Dulce, gelegen am gleichnamigen Fluss im Regenwald, der ebenfalls eine riesige Vielfalt an Tieren und Pflanzen beherbergt.
Mexiko:
Yucatán-Halbinsel
Wir haben uns bei unserer Reise aufgrund von mangelnder Zeit auf die Yucatán Halbinsel ganz im Osten von Mexiko konzentriert. Diese Gegend ist ziemlich touristisch, insbesondere viele Amerikaner machen hier Urlaub, und steht natürlich nur bedingt stellvertretend für das Land Mexiko.
Dennoch hat auch diese Gegend das ein oder andere Highlight zu bieten.
Chichén Itzá
Das bekannteste Highlight auf der Halbinsel ist sicherlich Chichén Itzá - als eines der sieben Weltwunder der Neuzeit.
Die Maya-Ruinenstätte liegt inmitten des nördlichen Teils von Yucatán.
Im Zentrum der Stätte steht die große und gut erhaltene Kukulcán Pyramide. Es ist beeindruckend, wie die Maya die Pyramide damals mit derart vielen Details (genaue Ausrichtung zur Sonne, Anzahl der Stufen entsprechend der Anzahl der Tage im Jahr und vieles mehr) erbaut haben.
Unser Guide gab uns im Rahmen unseres Tagesausflugs unglaublich viele interessante Hintergrundinformationen.
Wir hatten die Tour über unser Hotel gebucht und neben einem Besuch der Ruinenstätte beinhaltete der Tagesausflug auch noch das Baden in einer Cenote und ein kurzer Stopp in der Stadt Valladolid.
Neben der Pyramide im Zentrum, kann man auf dem Gelände außerdem auch die alte Ballspielarena Juego de Pelota oder den Templo de los Guerreros besichtigen.
Viele Einheimische verkaufen auf dem Gelände außerdem Souvenirs und Mitbringsel aller Art. Aber Vorsicht - unser Guide hat uns davor gewarnt, hier mit der Kreditkarte zu zahlen und stattdessen empfohlen, wenn, dann ausschließlich Bargeld zu verwenden.
Yucatáns Strände und Inseln
Für viele der Hauptgrund für einen Trip auf die Yucatán Halbinsel sind natürlich die schönen Strände an der Ostküste Mittelamerikas.
Da wir uns ein Hotel in Tulum gesucht hatten, besuchten wir in erster Linie die Strände an der Küste um die Stadt.
Besonders gut gefallen hat uns hier der Playa Paraiso nordöstlich vom Stadtzentrum Tulums.
Leider sind die Strände hier selten öffentlich und so muss man in aller Regel einen Beach Club aufsuchen. Hier hat man dann einen fixen Mindestbestellwert, den man mit Getränken und Speisen über den Tag erreichen kann.
Vom Zentrum aus erreicht man die Strände bei Tulum mit dem Fahrrad in durchschnittlich 30 Minuten.
Die Strände hier an der Küste sind ein Traum mit weißen feinen Sandstränden und türkisblauem Karibikwasser.
Auch die vorgelagerten kleinen Inseln verfügen über ausgezeichnete Strände. Empfehlenswert ist hier bspw. der Strand auf der Isla Holbox. Man erreicht die Insel am besten per geführter Tour. Auch der Playa Norte auf der Isla Mujeres vor der Küste von Cancún ist definitiv einen Besuch wert.
Etwas weiter nördlich von Tulum an der Küste findet man außerdem den Playa Akumal, bei dem man ausgezeichnet schnorcheln gehen kann und den berühmten Playa del Carmen.
Cenoten
Eine Cenote ist eine Karsthöhle mit Grundwasserzugang und heißt übersetzt "Speicher für Quellwasser".
In ihrer Entstehung kommt es häufig zum Einsturz des Höhlendaches, wodurch sie zu einem großen Kalksteinloch wird.
In diesem Loch befindet sich eine Art Teich aus Süßwasser, in dem man baden gehen kann.
Nicht selten fließt Wasser durch einen kleinen Wasserfall nach und teilweise werden die Teiche von Fischen bewohnt.
Auf der Yucatán Halbinsel finden sich mehrere Tausende dieser Höhlen.
Wir haben im Rahmen unserer Tour zu Chichén Itzá die Cenote Saamal besucht. Wir konnten hier von einer Erhöhung ins Wasser springen, schwimmen und unter dem herabstürzenden Wasser hindurch tauchen.
Viele Cenoten kann man aber auch von Tulum ganz einfach mit dem Fahrrad erreichen, wie bspw. die Cenote Dos Ojos, die Gran Cenote oder die Cenote Corazón.
Für die Cenoten muss man üblicherweise Eintritt zahlen und erhält eine Schwimmweste, ohne die man nicht ins Wasser darf.
Manche Cenoten sind sogar so tief, dass man hierin tauchen kann und dabei Wasserschildkröten und unterschiedliche Fische sieht.
Tulum
Tulum hat uns im Großen und Ganzen gut gefallen.
Wenn man sich für ein Hotel in der Stadt entscheidet, hat man hier bei einem mehrtägigen Aufenthalt die Chance, die Stadt ganz gut kennen zu lernen.
Tulum bietet alles, was ein Tourist aus Amerika oder Europa sich wünscht - hippe Cafés, coole Bars und ein entspanntes Flair.
Die Stadt gliedert sich in zwei Teile - in Tulum Stadt und Tulum Strand. In Tulum Stadt findet man günstigeres und dennoch teilweise authentischeres Essen - in stylischen Restaurants oder an kleinen Streetfood-Ständen.
Uns haben die vielen ausgezeichneten Restaurants und Bars rund um die Calle Centauro Sur sehr gut gefallen.
Außerdem haben wir hier auch einen sehr authentischen Kochkurs bei Lina`s Mexican Kitchen besucht.
In Tulum Strand reihen sich schöne Beach Clubs und Hotels aneinander. Hier kann man mit dem Fahrrad die Straße entlang fahren - auf der einen Seite der Dschungel, auf der anderen der weiße Sandstrand.
Die Fahrt mit dem Fahrrad von der Stadt zum Strand und andersrum dauert ca. 30 Minuten.
Ein weiteres sehenswertes Highlight Tulums sind die Maya-Ruinen direkt am Meer bei Tulum.
Worauf man allerdings achten muss, seit ein paar Jahren benötigt man ein Ticket um das Areal rund um die nördlich von Tulum gelegenen Strände und die Maya Stätte zu betreten. Hier muss man sich zunächst am Eingang des so genannten Parque del Jaguar ein Ticket kaufen.
Alternative Orte
Für uns stand am Ende unseres Trips die Erholung im Vordergrund, weshalb wir uns auch für Tulum entschieden und ein Großteil unserer Zeit am Strand verbracht haben. Natürlich kann man auf der Yucatán Halbinsel aber natürlich auch noch andere Orte besuchen.
Ein beliebter Ausflugsort ist die Laguna Bacalar. Bacalar liegt ganz im Süden der Halbinsel und hier kann man im kristallklaren Wasser schnorcheln gehen.
Auch weitere Städte wie Mérida oder Cancún kann man in seinen Plan integrieren. Cancún hat uns ehrlich gesagt nicht gefallen. Zwar ist der Strand auch hier sehr schön, aber bebaut mit weißen Hotelbunkern und sehr amerikanisiert. Mérida ist die größte Stadt der Halbinsel und mit den hellen Gebäuden und der Kathedrale sehr sehenswert. Auch die kleine Stadt Valladolid, die wir im Rahmen unserer Tour zu Chichén Itzá besucht haben, lohnt sich.
Ansonsten besteht die Halbinsel zu großen Teilen aus Dschungel und Grün.
Hier zeige ich euch unsere Routenplanung von oben im Detail. Wie schon angesprochen, hat sich unsere Reise in einen eher abenteuerlichen Teil mit vielen verschiedenen Orten in Guatemala und einen entspannten Teil am Ende in Mexiko aufgeteilt. Natürlich kann man beide Länder auch anders angehen.
Wo kann und wo sollte man in Guatemala und Mexiko übernachten? Auch das ist eine Frage, die man sich im Laufe seiner Reiseplanung irgendwann zwangsläufig stellen muss. Ich suche meist über booking.com nach Unterkünften. Wenn ich dann eine Unterkunft gefunden habe, schaue ich auf trivago noch einmal, ob das Hotel auf einer anderen Seite günstiger zur Verfügung steht. In der Regel ist der Preis bei booking.com aber mit meinem Genius-Rabatt (diesen erhält man bei einer bestimmten Anzahl durchgeführter Buchungen) schon der beste.
Da ich hier keine Empfehlungen von Hotels aussprechen möchte, die ich selber nicht getestet habe, konzentriere ich mich jeweils auf die von uns gewählten Unterkünfte und die Frage, ob ich diese wieder aufsuchen würde und dementsprechend empfehlen kann.
Cancún - 1 Nacht: Das Hotel für unsere erste Nacht, kann ich definitiv nicht empfehlen, da es entgegen den Bildern im Internet sehr heruntergekommen war. Die Lage an der südlichen Zona Hotelera eignete sich aber für den kurzen Zwischenstopp durch die Nähe zum Flughafen.
Flores - 2 Nächte: Hotel Villa Maya - sehr schönes Hotel etwas außerhalb von Flores mit riesigem Grundstück, direkt am See gelegen, im Grünen. Schöne Poolanlage und ein gutes Restaurant runden den positiven Eindruck ab - mit Hauskrokodil im See, das zum Frühstück auftaucht.
Lanquín - 2 Nächte: Utopia Eco Hotel - cooles Baumhaushotel mit traumhafter Lage mitten im Dschungel mit Blick auf den vorbeifließenden Fluss. Tolle Aktivitäten wie Yoga oder gemeinsames Essen.
Lake Atitlán - 3 Nächte: Socialtel Atitlan (ehemals Selina) - sehr schönes Hostel mit Mehrbettzimmern und privaten Suiten, mit Pool, schöner Gemeinschaftsanlage und jeden Tag Programm - auch super geeignet für Alleinreisende oder remote Arbeitende.
Antigua - 3 Nächte insgesamt: Cacao Boutique Hotel - schönes liebevolles Boutique-Hotel mit schöner Dachterrasse und ca. 15-20min zu Fuß vom Stadtzentrum, gute Restaurants in der Nähe.
Tulum - 7 Nächte: Layla Tulum - sehr schönes Hotel in der Stadt von Tulum, mit liebevollen Gastgebern und schöner Bar am Pool auf der Dachterrasse. Wir durften am Abreisetag auch noch deutlich länger auf dem Zimmer bleiben, super Restaurants in derselben Straße.
In Tulum stellt sich die Frage, ob man ein Hotel am Strand oder in der Stadt nehmen möchte. Wir entschieden uns für die Stadt, da uns die Fahrt zum Strand tagsüber nichts ausmachte und wir es eher genossen abends/nachts nach dem Essen zu Fuß nach Hause gehen zu können.
Ein weiterer Faktor, der insbesondere Mexiko zu einem solch beliebten Reiseziel macht, ist das unglaublich leckere Essen. Die guatemaltekische Küche ist relativ ähnlich zu der mexikanischen und auch hier spielen Tacos eine wichtige Rolle.
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