
Südtirol in Norditalien - traumhafte Landschaften, hervorragendes Essen und unberührte Natur. Nicht weit von der deutschen Grenze findet man hier einige der schönsten Bergformationen und Seen von ganz Europa.
In dieser Region rund um die italienischen Dolomiten kann man gut und gerne auch mehrere Wochen verbringen. Ich zeige euch in diesem Journal, wie ihr einen Trip hierher auch über ein langes Wochenende - in 5 Tagen - zu einem unvergesslichen Erlebnis machen könnt.
Dazu gebe ich euch im folgenden hilfreiche Informationen zu folgenden Themen:
- Highlights
- Tagesplanung
- Wissenswertes
- Unterkunftsempfehlungen
- Essensempfehlungen
- Fotoeindrücke
Sehenswertes
Seceda
Eines unserer absoluten Highlights in der Region rund um die Dolomiten ist die Bergformation Seceda.
Genau genommen ist Seceda ein gut 2500 Meter hoher Berg.
Gelegen im Naturpark Puez-Geisler bietet der Berg einen perfekten Blick über die Geislerspitzen.
Es ist schon ein unwirklich anmutender Anblick, wie die Bergspitzen der Geislergruppe schräg aus dem Boden ragen. Auf der einen Seite die schroffen Felsen, auf der anderen Seite grün und grasbewachsen.
Die Anfahrt erfolgt über Sankt Ulrich bis hin zur "Col-Raiser Seilbahn"bei St. Christina in Gröden.
Von hier aus kann man dann entweder den 8,5 km langen Wanderweg mit einem Höhenanstieg von gut 1000 Metern in Angriff nehmen, oder auch mit der Col-Raiser Seilbahn nach oben fahren. Die Berg- und Talfahrt kostet hier 30€ pro Person.
Sobald man dann oben ankommt, bietet sich einem direkt ein großartiger Blick über eine weite grüne Wiese auf die Geislergruppe zur einen und die Langkofelgruppe, sowie den Schlern, zur anderen Seite.
Auch wenn man sich für die Bahn zur Alm entscheidet, kann man dann von hier noch eine kleine Wanderung machen. Ca. eine 3/4 Stunde dauert es von der Bergstation in moderatem Tempo hinauf zum Gipfelkreuz.
Hier oben finden sich auch nette Almen zur Mittagspause, wie die Baita Troier Hütte oder die Baita Daniel Hütte.

Pragser Wildsee (Lago di Braies)

Auch der Pragser Wildsee (italienisch Lago di Braies) darf auf der Liste der Highlights der Region definitiv nicht fehlen.
Gelegen im Pragser Tal, südlich des Hochpustertals zwischen Bruneck und Toblach, bietet der See kristallklares Wasser vor einer imposanten Bergformation.
Der 2800 Meter hohe Seekofel erhebt sich mit seinem, einen Großteil des Jahres, schneebedeckten Gipfel hinter dem See.
Von München aus erreicht man den See schon nach ca. 4 Stunden Fahrt und von Bruneck beträgt die Fahrtzeit sogar nur eine halbe Stunde.
Insbesondere über Social Media Plattformen hat der See in den letzten Jahren merklich an Bekanntheit gewonnen und so ist man selten alleine am Seeufer.
Auf dem See liegen entlang eines Steges historische hölzerne Ruderboote, die das beeindruckende Gesamtbild abrunden.
Neben auch anspruchsvolleren Wanderungen in der Region, empfiehlt sich hier besonders der entspannte ca. 3,5 km lange Rundweg, den man in einer Stunde bewältigen kann und der für Menschen aller möglichen Fitnessgrade gut machbar ist.
Auf diesem Rundweg kann man auch immer wieder Pausen einlegen und die Aussicht auf den See aus unterschiedlichen Perspektiven genießen.
Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo)
Die drei Zinnen (italienisch Tre Cime di Lavaredo) zählen natürlich auch zu den absoluten Highlights der Region.
Gelegen in den Sextner Dolomiten liegt die Bergformation an der Grenze Südtirols zu Venetien im Süden.
Die Anfahrt zu den drei Zinnen erfolgt über Toblach entlang der Strada Statale 51 bis zur Auronzo-Hütte (Rifugio Auronzo) und dauert von Bruneck aus ca. eine Stunde.
Der letzte Part der Strecke führt über eine kurvige und schmale Passstraße den Berg hinauf. Hier muss man sich im Vorfeld informieren, ob die Passstraße witterungsbedingt überhaupt geöffnet ist.
Insbesondere in den Wintermonaten, oft bis spät in den Frühling - April/Mai, ist die Passstraße mit dem Auto nicht passierbar. Dann kann man aber hochwandern.
Wenn die Passstraße geöffnet ist, kann man sein Auto auch Im Tal auf einem der Parkplätze abstellen und die Straße zur Auronzo-Hütte nach oben mit dem Bus zurücklegen.
An der Hütte startet dann auch der ca. 3 1/2 bis 4 stündige Rundweg um die hinter dem Rifugio Auronzo aufregenden Drei Zinnen. Der Weg verläuft ohne größere Steigungen und ist entsprechend grundsätzlich von jedermann angenehm zu bewältigen.
Eine großartige Möglichkeit für eine Pause bietet die Dreizinnenhütte am Rande des Rundweges, von der man auch einen tollen Blick auf die drei emporragenden Felsen hat.

Cadini di Misurina

Ein weiteres absolutes Top-Highlight, dessen Besuch sich auch super mit einem Besuch der Drei Zinnen verbinden lässt, ist der Aussichtspunkt auf die Cadini di Misurina.
Auch hier bildet die Auronzo-Hütte den Startpunkt der Wanderung.
Hin- und Rückweg von der Hütte zum Aussichtspunkt dauern hier nur ca. je eine halbe Stunde und die Aussicht ist wirklich fantastisch.
Besonders zum Sonnenaufgang und - untergang ist der Blick auf die spitze Bergformation ein unvergesslicher Moment.
Bekannt wurde auch dieser Aussichtspunkt, den man über einen schmalen Weg mit einer Erhebung am Ende erreicht, wiederum über Social Media Plattformen.
Dementsprechend voll kann es auch hier werden.
Nicht untypisch ist die Schlange an Menschen, die sich vor dem kleinen Weg bildet und jeder macht hier zahlreiche Fotos und Drohnen-Videos, sodass man insbesondere um die Mittagszeit schon etwas Geduld mitbringen sollte.
Lohnenswert ist der Aussichtspunkt dennoch und wie schon erwähnt, kann man den Ausflug super mit dem Rundweg um die Drei Zinnen verbinden.
Seiser Alm (Alpe di Siusi)
Auch die Seiser Alm (italienisch Alpe di Siusi) ist einer der sehenswertesten Orte der Dolomiten und noch dazu vermutlich einer der bekanntesten.
Die Seiser Alm ist die größte Hochalm Europas und liegt ca. 20 km nordöstlich von der Stadt Bozen.
Sie liegt in der Nähe des gleichnamigen Ortes und Namensgebers der Alm - Seis am Schlern.
Die Alm ist grasbewachsen, hat eine Fläche von über 50 km² und liegt auf einer Höhe zwischen 1600 und 2350 Metern.
Umgrenzt wird das Hochplateau von Bergen - dem Schlern, der Roterdspitze und der Langkofelgruppe.
Die Anreise zur Seiser Alm erfolgt über Seis bis nach Compatsch, wo man sein Auto dann auf einem der Parkplätze abstellen kann.
Ein Besuch der Seiser Alm lohnt sich zu jeder Jahreszeit, ob im Winter zum Skifahren, oder auch im Sommer mit den saftig-grünen Wiesen.
Auch im Frühling mit blühenden Blumen oder ganz besonders im Herbst, lohnt sich ein Besuch der Seiser Alm. Auch hier muss man nur bedenken, dass der Frühling in der Region tendenziell etwas später einkehrt und so ist es im März und Anfang April häufig noch recht kalt und schneebedeckt.
Hier oben finden sich zahlreiche Hütten zum Einkehren und viele Spazierwege, die von jedermann gut zu bewältigen sind.

Bozen

Neben einer einmaligen Natur, hat Südtirol auch einige sehenswerte Städte und Orte zu bieten.
Die bekannteste Stadt ist sicherlich die Hauptstadt von Südtirol - Bozen.
Die Stadt mit gut 100.000 Einwohnern liegt mitten in den Alpen und bietet die Möglichkeit, im Rahmen seines Trips, auch mal in ein paar Läden zu stöbern oder in einem der zahlreichen sehr guten Restaurants die südtiroler Küche zu genießen.
Besonders sehenswert ist die Altstadt rund um die Laubengasse mit den schönen bunten Häuserfassaden.
Ein Besuch Bozens und Südtirols allgemein ist auch deshalb für viele Deutsche attraktiv, da hier neben italienisch auch ganz regulär deutsch gesprochen wird.
Neben seiner Altstadt bietet Bozen auch weitere Highlights - wie das Archäologische Museum, das Messner Mountain Museum, den Dom Maria Himmelfahrt, das Schloss Maretsch oder das Schloss Runkelstein.
Außerdem finden sich in den Weinbergen um die Stadt tolle Wanderwege und Weingüter, die zum Verweilen einladen.
Hüttenwanderung - Schwarzensteinhütte
Die Wanderung zur Schwarzensteinhütte steht für uns repräsentativ für die Aktivität einer Hüttenwanderung in den italienischen Dolomiten.
Neben der Schwarzensteinhütte (italienisch Rifugio al Sasso Nero), die wir ausgewählt hatten, gibt es natürlich zahlreiche weitere vergleichbare Hütten in der Region.
Wir hatten uns eben für die Schwarzensteinhütte entschieden und die Wanderung mit Übernachtung oben am Schwarzenstein war ebenfalls ein absolutes Highlight. Insbesondere den Sonnenuntergang und -aufgang oben in den Bergen mitzuerleben, ist ein einmaliges Erlebnis.
Die Hütte, als Schutzhütte im südtiroler Teil der Zillertaler Alpen, ist mit einer Höhe von 3026 Metern die höchstgelegene Hütte der Region.
Die Anfahrt erfolgt hier durch das Ahrntal zum Ort St. Johann, unten im Tal.
Von hier startet dann die ca. 5 Stunden dauernde Wanderung und der Anstieg von ca. 1500 Höhenmetern erfordert schon eine gewisse Ausdauer und Fitness, insbesondere da man ausreichend Trinken und Essen, sowie Wechselklamotten auf dem Rücken mit sich tragen muss.
Der Weg selbst war sehr vielfältig, von klassischen Kieswegen, bis hin zu Gletschern, leichten Klettersteigen und über grobes Geröll ging es hinauf bis zur Hütte.
Die Hütte selbst bot dann die Mäglichkeit der verdienten Erholung, mit Bänken und Liegen in der Sonne, einem schönen Aufenthaltsraum mit Bar, gemütlichen Schlafräumen und sehr leckerem Essen.
Abends gab es ein 3 Gänge Menü - bei uns gab es zunächst eine Suppe, dann gab es Wild in brauner Soße mit Polenta und zum Nachtisch Tiramisu.
Das Highlight war dann nach dem Abendessen die rot untergehende Sonne und anschließend der sternenklare Nachthimmel. Durch das wenige Licht hier oben konnte man die gesamte Milchstraße und sogar vorbeiziehende Sternschnuppen beobachten.
Morgens standen wir zum Sonnenaufgang früh auf und nach einem reichhaltigen Frühstück ging es wieder denselben Weg hinunter zu unserem Auto.

Weitere Highlights
Natürlich sind die oben genannten Highlights nur einige der vielen Highlights, die die Region zu bieten hat. Bei einem 5-tägigen Trip muss man sich natürlich auf einige dieser Orte beschränken. Wir waren sogar neben dem 5-Tages Trip schon einmal für 3 Tage hier, sodass wir die oben genannten Orte auf beide Trips verteilt haben.
Wenn man allerdings länger Zeit hat und sich für einen 1-2 wöchigen Aufenthalt entscheidet, bietet Südtirol rund um die Dolomiten noch zahlreiche weitere Highlights, die wir uns für unseren nächsten Trip vorgenommen haben.
Weitere sehenswerte Städte sind unter anderem Bruneck und Toblach, die sich vor allem durch ihre Lage super als Basis eignen. Von hier erreicht man die meisten Highlights in moderater Fahrtzeit. Aber auch Meran ist eine sehr sehenswürdige Stadt mit einigen Highlights wie dem Schloss Trauttmansdorff.
Der Pragser Wildsee ist außerdem nur einer von vielen sehenswerten Seen in der Region. Hier gibt es außerdem noch den Karersee, den Toblacher See oder den Reschensee.
Auch das Stiflser Joch, die Erdpyramiden Lengmoos und das Villnößtal stehen auf unserer Liste für den nächsten Trip.
Tagesplanung
Wie schon erwähnt, haben wir einen 5-Tages Trip nach Südtirol unternommen. 2 Jahre vorher waren wir schon einmal in der Region. Hier waren wir allerdings im März dort und mussten feststellen, dass der Frühling und Sommer hier erst deutlich später Einzug erhält und es im März oft noch sehr kalt und verschneit ist und dadurch viele Passstraßen und Bergbahnen gesperrt sind. Wir waren bei unserem 3-Tages Trip damals unter anderem in Bozen und bei der Seiser Alm.
Nun stelle ich euch unsere Tagesplanung unseres 5-Tages Trips im Sommer vor.
Wissenswertes
Unterkunftsempfehlungen
In Südtirol gibt es eine große Bandbreite an Hotels - von recht einfachen Unterkünften bis hin zu luxuriösen Wellnesshotels.
Wichtig für eine Wahl ist zunächst der Standort, denn dieser sollte nach den geplanten Ausflugszielen ausgewählt werden.
Für uns waren bisher die Orte Bruneck und Toblach jeweils von der Anbindung ganz gut gelegen, um alle Orte zu erreichen, die wir besuchen wollten.
Von Bruneck mussten wir bspw. zum Pragser Wildsee oder zu den Drei Zinnen Richtung Osten und für Seceda nach Westen fahren. Somit war der Ort gut gelegen, um die jeweilige Fahrtzeit in die eine oder andere Richtung nicht zu lang werden zu lassen.
Bei unserem Aufenthalt in Toblach hatten wir uns für das Hotel Kirchenwirt entschieden - ein niedliches kleines Hotel mit einem kleinen Spa-Bereich und Frühstück, ein Stück vom Toblacher Zentrum den Berg hinauf.
Nun in Bruneck hatten wir uns für das sehr zentrale Hotel Corso am Graben entschieden, welches direkt an der Fußgängerzone lag. Parken konnte man hier deshalb nicht, aber hier hatten wir uns einen Parkplatz am Ortseingang empfehlen lassen, bei dem man von abends bis morgens kostenfrei parken konnte.
Beide Hotels hatten einen vernünftigen Standard ohne besonders luxuriös zu sein.
Natürlich kann man in Südtirol auch erstklassige Spa- & Wellnesshotels finden. Das bietet sich definitiv an, wenn man zum relaxen kommen möchte. Bei unseren beiden Besuchen waren wir eher praktisch veranlagt, da wir uns nicht viel in den Hotels aufgehalten haben und insbesondere tagsüber bei unseren Ausflügen unterwegs waren. Man muss sich aber definitiv auch bewusst darüber sein, dass die Preise für Hotels in Südtirol in den letzten Jahren ordentlich angezogen haben und man für ein Standardzimmer inzwischen, gerade in der Urlaubssaison, schon nicht ganz so wenig zahlt.
Essensempfehlungen
Südtirol hat, wie ganz Italien, hervorragendes Essen zu bieten. Das ist für viele Urlauber ein weiteres Highlight.
Typische Speisen für die Region, neben guter Pasta und Pizza, die es in ganz Italien gibt, sind bspw. auch deftigere Gerichte wie Knödel und Schlutzkrapfen, aber auch Speck und Schüttelbrot, sowie Kaiserschmarrn und Strudel.
Grundsätzlich ist es natürlich sinnvoll in dem Ort nach guten Restaurants zu suchen, wo man auch seine Unterkunft gebucht hat. Abends ist man nach einer Wanderung oft müde und freut sich dann, wenn man ein Restaurant fußläufig von seiner Unterkunft aus erreichen kann.
Jetzt in Bruneck hat uns das Restaurant Cosmo und die Pizzeria Der Keller besonders gut gefallen.
Als wir bei unserem vorherigen Trip unsere Unterkunft in Toblach hatten, gefiel uns bspw. die Pizzeria Hans und das Restaurant SAMYR.
Frühstück hat man häufig im Hotel mit dabei. Da wir allerdings immer morgens recht früh aufgebrochen sind, hatten wir uns immer beim Bäcker etwas geholt und selbst belegt.
Zu Mittag kann man dann auf sehr gut auf den Almen essen. Hier hat man natürlich meist nicht die große Auswahl, da dies von der entsprechenden Wanderung abhängig ist, die Qualität ist aber durchweg gut. Bei unserer Wanderung bei Seceda hat uns das Essen auf der Baita Daniel Hütte sehr gut gefallen.
Aber auch das Essen auf der Schwarzensteinhütte war sehr gut und Bozen hat unzählige gute Restaurants zu bieten, wie unter anderem die Löwengrube.




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